Ja, manch einer würde sagen, man hat weniger Freizeit. Besonders im Vergleich zu einem Vollzeitstudenten.
Ein typisches Semester an der EUFH: ein Semester besteht aus der Praxisphase im Unternehmen und der Theoriephase in der Fachhochschule. Für jede Phase sind drei Monate vorgesehen. In der Theoriephase hat man normalerweise drei Tage in der Woche Vorlesungen. Die restlichen zwei Tage in der Woche hat man entweder Berufsschule, Arbeitstage in der Firma oder frei. Es ist abhängig davon, ob man eine Ausbildung nebenbei im Unternehmen absolviert oder ein Langzeitpraktikum. Manche Unternehmen möchten den Praktikanten auch in der Theoriephase sehen. So auch bei mir. Einige Firmen lassen dem Studenten die zwei Tage für Lernzwecke. Ich finde jedoch, dass eine regelmäßige Präsenz im Unternehmen vorteilhaft für den Studenten ist. Man wird nicht „vergessen“ und man kann an Projekten arbeiten, ohne diese abzubrechen. Denn es gibt selten Projekte, die nur drei Monate andauern.
Der Vorlesungsplan ist durch den straffen Zeitplan recht voll. Vorlesungen beginnen oft um 8:30 Uhr und können durchaus bis 20 Uhr gehen. Es gibt eine Mittagspause, die meistens zwischen 45 Minuten und einer Stunde andauert. Zwischen den Vorlesungen hat man 15 Minuten Pause, um die Räumlichkeiten zu wechseln. Fast alle Dozenten und Professoren machen in den Vorlesungen zusätzlich kurze Pausen.
Präsentationen, Gruppenarbeiten und Fallstudien macht man entweder noch nach den Vorlesungen in der Bibliothek (man kann sich den Schlüssel zu den Lernräumen ausleihen und bis in die Nacht arbeiten) oder an den Wochenenden.
Normalerweise sind die Aufgaben so verteilt, dass man bei konsequentem Arbeiten alle Deadlines einhalten kann und erfolgreiche Ergebnisse erzielen kann. Lernstress macht man sich da eher selbst, wenn man alle Aufgaben bis zum Schluss schleifen lässt und einen Tag vor Abgabe anfängt. Die typischen Semesterferien hat man bei diesem Studiengang nicht.
In den Praxisphasen hat man mit üblichen Arbeitszeiten zu rechnen, sprich von 8:00 - 17:00 Uhr. Anstatt der Semesterferien hat man Urlaubstage, die individuell abhängig vom Unternehmen ausfallen. Diese können natürlich nur in den Praxisphasen genehmigt werden.
Ja, manch einer würde sagen, man hat weniger Freizeit. Besonders im Vergleich zu einem Vollzeitstudenten. Aber genau so ist es dann später in der Arbeitswelt auch. Man hat weniger Freizeit als zukünftige Führungspersönlichkeit und so lernt man früher damit umzugehen, sprich bevor es soweit ist. Man verbringt die freie Zeit nicht im Nebenjob, sondern im Unternehmen und verdient dort Geld und lernt sogar etwas dazu.